ZZI 01/1999, 33-43
Rekonstruktive Knochenchirurgie
Methoden der letzten 15 Jahre
F. R. Kloss, F. W. Neukam
Zusammenfassung:
Bei der Wahl des geeigneten Knochenersatzmaterials zur Rekonstruktion knöcherner Defekte und atrophischer Kiefer bieten sich dem Chirurgen zahlreiche Möglichkeiten. Die Diskussion um eine mögliche Übertragung von Krankheiten durch xenogenen oder allogenen Spenderknochen hat diese, trotz der Entwicklung neuer Techniken zur immunologischen Aufbereitung, in den Hintergrund gedrängt. Autogene Knochentransplantate stellen derzeit das Mittel der Wahl dar, wobei die Entscheidung über ein freies oder vaskularisiertes Knochentransplantat vor allem von der Defektgröße und der Beschaffenheit des Transplantatbettes abhängt. In jüngerer Zeit konnten viel versprechende Ergebnisse mit der Knochendistraktion und der gesteuerten Geweberegeneration in Kombination mit osteoinduktiven Materialien in Zusammenhang mit der Augmentation von Kieferpartien erzielt werden. Das zunehmende Wissen um Bone morpbogenetic proteins und deren geeignete Trägersubstanzen scheinen die rekonstruktive Knochenchirurgie in naher Zukunft in neue Dimensionen zu führen.
Summary:
There are several surgical options for the treatment of bone defects and atrophic jaws. The likelihood of transmission of infectious diseases has made xenogenic and allogenic bone grafts a second choice. In spite of new techniques for the treatment of allogenic donor bone, these grafts are inferior to autogenous bone in their osteogenic, osteoinductive, and osteoconductive properties. The use of free or vascularized bone grafts depends on the size of the bone defect and the properties of the host site. Promising results have been achieved in more recent studies using bone distraction and guided bone regeneration in combination with osteoinductive materials. The knowledge of bone morphogenic proteins and suitable carriers will broaden the scope of bone reconstructive surgery in the future.