Langzeitergebnisse dentaler Implantationen nach Sinusbodenelevationen – Eine retrospektive Studie von 1291 Implantaten aus einem zwölfjährigen Zeitraum

ZZI 01/2006, 64-78

Langzeitergebnisse dentaler Implantationen nach Sinusbodenelevationen – Eine retrospektive Studie von 1291 Implantaten aus einem zwölfjährigen Zeitraum

Tetsch J

Zusammenfassung:
In einer retrospektiven Studie wurden Daten ausgewertet, die kontinuierlich in einer Implantat-Daten-Bank (IDB) über einen zwölfjährigen Zeitraum (1993 bis 2004) nach Sinusbodenelevationen (extern und intern) erfasst wurden. Zusätzlich konnten 371 prä- und postoperative Orthopantomogramme von 120 Patienten anhand bekannter Bezugsgrößen vermessen werden. Das präoperative vertikale Knochenangebot lag durchschnittlich bei 10 mm im Bereich des 1. Prämolaren und ca. 4 mm im Molarenbereich. Es wurde das Ausmaß des „apikalen Knochendefizites“ (Überstand des Implantates) erfasst. Ergänzend zu diesen Werten wurden die Implantatdimensionen und die operativ erreichte Augmentathöhe in die Auswertung einbezogen. Nach den Eingriffen betrug die durchschnittliche Gesamthöhe zwischen 13,2 mm im Prämolaren- und 14,2 mm im Molarenbereich. Der Höhengewinn lag durchschnittlich bei 3,8 mm und 9,7 mm. Auswertungen von postoperativen Röntgenaufnahmen zeigen, dass über einen sehr langen Zeitraum Veränderungen im Augmentationsbereich auftreten. In 62 % der Fälle wurden Verdichtungen beobachtet. Sie treten in den ersten vier Jahren signifikant häufiger auf als konstante Verhältnisse oder eine Abnahme der Dichte. Volumenänderungen wurden in 23 % der Fälle beobachtet.

Bei 96 Implantaten fand sich intraoperativ eine Eröffnung der Kieferhöhle. 39 breitflächige Perforationen wurden entweder durch Knochenblock-Transplantate oder Membranabdeckungen (bzw. Kombination aus beiden) versorgt. Das Behandlungsergebnis wurde primär durch diese Komplikation nicht beeinträchtigt. Allerdings fanden sich bei den insgesamt 28 Implantatverlusten aus dem Gesamtkollektiv in sechs Fällen derartige Mund-Antrum-Verbindungen. Die Verweildaueranalysen zeigen sehr positive Ergebnisse. Nach zwölf Jahren liegt die Wahrscheinlichkeit eines Verlustes bei ca. 5 %.

Long-term results of dental implantations following sinus floor elevation – A retrospective study of 1291 implants from a twelve-year period

Summary:
Data, which had been continuously recorded in an implant database (IDB) over a twelve-year period (1993 to 2004) following sinus floor elevation (external and internal), were evaluated in a retrospective study. 371 preoperative and postoperative orthopantomographs of 120 patients were also measured based on known reference quantities. The preoperative vertical bone availability averaged 10 mm in the region of the first premolar and approx. 4 mm in the molar region. The extent of “apical bone deficiency” (implant protrusion) was recorded. In addition to these measurements, the implant dimensions and the augmentation height attained by the operation were included in the evaluation. The average overall height after surgery was between 13.2 mm in the premolar region and 14.2 mm in the molar region. The height gain averaged 3.8 mm and 9.7 mm. Evaluation of postoperative X-rays indicated that changes in the augmentation area occur over a very long period. Condensing, which was observed in 62 % of cases, occurred significantly more frequently in the first four years than constant conditions or a reduction in density. Changes in volume were observed in 23 % of cases.

With 96 implants the maxillary sinus was opened intraoperatively. 39 large area perforations were either treated with bone-block grafts or covered with a membrane (or a combination of the two). This complication did not primarily impair the treatment result. There were, however, six cases of this type of oral antrum connection in the 28 implant failures in the overall collective. Survival analyses produced very positive results. After twelve years failure probability was approx. 5 %.


(Stand: 01.01.2006)

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