Zum Tode von Professor Dr. Wolfgang B. Freesmeyer

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„Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, der ist nicht tot,
der ist nur fern; tot ist nur, wer vergessen wird.“ (
Immanuel Kant)

 

Mit großer Trauer müssen wir Abschied nehmen von einer großen Persönlichkeit, Herrn Professor Dr. Wolfgang B. Freesmeyer. Und wir verlieren mit ihm einen Menschen, der die Zahnmedizin maßgeblich geprägt hat und der sich immer mit Nachdruck sowohl hinsichtlich Ausbildung, Forschung wie auch der Patientenversorgung eingesetzt hat.

Wir verlieren damit aber auch unseren Chef, der uns immer Ansprechpartner war. Die Tür zum Sekretariat und auch zu seinem Büro stand im Wortsinn immer offen und er hatte, ob zwischen zwei Patienten oder spät am Abend, zu nahezu jeder Tageszeit ein offenes Ohr für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Seine Menschlichkeit und seine Warmherzigkeit waren es, die ihn besonders auszeichneten und die ihn zum Vorbild für andere machten. So beherzt und engagiert er einerseits war, so fürsorglich, so liebevoll, ja fast väterlich war er andererseits als „Chef“. Er ließ seinen Mitarbeitern viele Freiheiten und Selbstverantwortung sowohl in der Durchführung der Lehre wie auch in der Entwicklung eigener Forschungsprojekte. Er war offen, tolerant und Wissenschaftler genug, um neben seiner Lehrmeinung und seiner außerordentlichen Erfahrung auch neue Ansätze und Behandlungsstrategien in seiner eigenen Abteilung, aber auch ganz allgemein zulassen zu können.

Nach seinem Studium in Jena arbeitete Professor Freesmeyer als wissenschaftlicher Angestellter in Jena und später in Tübingen. Dort habilitierte er sich 1985 mit dem Thema „Orofaziale Befunde und deren Wechselwirkung“ und arbeitete bis 1992 als leitender Oberarzt und stellvertretender Direktor der Abteilung Poliklinik für zahnärztliche Prothetik I.

1992 nahm er den Ruf auf den Lehrstuhl für Zahnärztliche Prothetik der Freien Universität Berlin an. Von 1993 bis 1995 war er Prodekan des Fachbereiches Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Freien Universität Berlin. Von 1995 bis 2007 leitete er die Geschicke der Klinik und Poliklinik für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde des Universitätsklinikums Benjamin Franklin der Freien Universität Berlin zunächst als Geschäftsführender, später als stellvertretender Direktor. Er war Gründungsmitglied und Vizepräsident des Berlin-Brandenburger Landesverbandes für Implantologie (BBI) innerhalb der DGI. Zudem war er Referent zahlreicher Jahrestagungen der DGI. Schließlich war Professor Freesmeyer seit 2001 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Funktionsdiagnostik und -therapie. Darüber hinaus war er Autor zahlreicher Publikationen und Referent von über 100 Dissertationen.

 

Wir vermissen ihn sehr.

Markus Fussnegger

 

 


(Stand: 21.03.2011)

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