Die methodische Qualität dental implantologischer Studien*

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ZZI 04/1995, 226-34

Die methodische Qualität dental implantologischer Studien*

Axmann-Krcmar D, Selbmann HK, Gomez-Serrano G

Zusammenfassung:
Meinungen über Stärken und Schwächen von Implantatsystemen gibt es ausreichend. Dagegen mangelt es an Informationen über die methodische Qualität klinischer Untersuchungen, die zu den Meinungen über eben diese dentalen Implantate geführt haben. Nur mit diesen Informationen können Arbeits- und Vorgehensweisen, mit denen Implantatergebnisse erzielt worden sind, besser überprüft werden und tatsächliche Werte berichteter Implantatergebnisse vorurteilsfrei eingeschätzt werden. Die vorliegende Arbeit untersucht und bewertet daher mit einem metaanalytischen Ansatz systematisch die methodische Qualität dentalAmplantologischer Studien. Ihre Grundlage bildet eine Stichprobe von 224 veröffentlichten Artikeln über dental-implantologische Studien und eine Checkliste. Die Artikel erschienen während der fahre 1986, 1988, 1990 und 1992. Sie verteilen sich auf31 zahnärztliche Zeitschriften. Für die Stichprobenauswahl wurden mehr als 11000 Titel gesichtet. Die 14 Punkte der Checkliste sind übliche, formale Fragen zu biometrischen Anforderungen an die Planung, Durchführung und Auswertung einer Studie und an die Interpretation der Studienergebnisse. Geprüft wird unter anderem, ob der Artikel ein Studienprotokoll erwähnt, ob er die Studienziele formuliert, ob er erkennen läßt, welcher Zielpopulation die Ergebnisse nützen sollen, ob er darauf eingeht, wie sich die Stichprobe zusammensetzt, ob ein Versuchsplan zugrundeliegt, ob der Artikel die Art der Dokumentation der erzeugten Daten angibt und deren Zustand und Wert erörtert, ob er den zeitlichen Verlauf, zumindest Studienbeginn und Ende mitteilt, ob er darstellt, wie die statistische Auswertung der Daten vorgenommen wurde und welche Interpretation die Ergebnisse zulassen. Mit ja wurden die Fragen beantwortet, wenn der Artikel dafür auch nur ansatzweise Hinweise erkennen ließ; andernfalls war die Antwort nein. Der Anteil der]a-Antworten betrug 55% (von insgesamt 3136 = 14 X 224 möglichen Antworten). Bei den 111 Artikeln, die erkennen ließen, daß sie begutachtet worden waren, kam dieser Anteil auf 59% gegenüber 50% bei den restlichen 113 Artikeln. In den Untersuchungsjahren 1986 bis 1992 stieg der Anteil der Ja-Antworten von 48%) auf 55% und 56% bzw. auf 62%, wenngleich das 1992 erreichte Niveau noch nicht zufriedenstellen kann.

 

Summary:
Strong and weak points of dental implant systems are adequately commented, -whereas we have poor information on the quality of those studies which brought about these opinions. Yet, such information is needed for a critical review of the study methods and procedures that have led to the study results. It is only on the basis of better information that we can assess the actual value of results reported on dental implants. For this reason this paper systematically examines and evaluates the methodical quality of implant studies. It is based on a sample of 224 published papers on dental implants studies. These papers appeared in the years 1986, 1988,1990 and 1992. They are spread over 31 journals. In selecting this sample the titles of more than 11000 papers have been screened. The 14 items of the checklist are typical and formal questions referring to the biometrical prerequisites for the planning, conduction and analysis of a clinical study and the interpretation of the results. Among others they ask if the paper mentions a study protocol, describes the study objectives, suggests to which target population the results can be applied, or indicates how the sample was chosen, if a trial design exists, if it explains the documentation of the data generated as well as their state and value, if it informs about the time schedule, at least the start and the end of the study, if it describes how the Statistical evaluation of the data was performed and how the results should be interpreted. A question was answered with yes if at least some clues were found in the paper indicating that this point has been realized; otherwise the answer was no. The proportion of affirmative responses was 55% (from a total of 3136 = 14 χ 224 possible answers). For the 111 peer-reviewed papers this proportion was 59%, whereas the 113 not peer-reviewed papers attained 50%. Comparing the years 1986 through 1992, the proportion of affirmative answers rose from 48%, 55%, 56% to 62%, although the level achieved in 1992 is still not satisfactory.


(Stand: 01.04.1995)

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