Jede Leitlinie hat ein „Verfallsdatum“. Ist dieses erreicht, denkt man zunächst darüber nach, ob es in diesem Fall wirklich relevante Neuigkeiten gibt, die integriert werden müssen. Neue Erkenntnisse lagen bei allen vier Leitlinien vor, die im September dieses Jahres von den jeweiligen Arbeitsgruppen bei unserer Konferenz bearbeitet wurden.
Bei einer solchen Aktualisierung fließen stets die neue wissenschaftliche Evidenz, die aktuelle Studienlage und die Empirie sowie die klinische Erfahrung der Experten gleichberechtigt ein. Beides zusammen – wissenschaftliche Evidenz und klinische Erfahrung – werden in den Empfehlungen einer Leitlinie miteinander verknüpft. Dies sorgt durchaus immer wieder für intensive Diskussionen.
Jetzt durchlaufen die Leitlinien die nächsten Phasen der Entwicklung. Ich bin sicher, dass wir danach Handlungsempfehlungen vorlegen können, die valide basiert sind und den Kolleginnen und Kollegen Informationen an die Hand geben, wie sie mit ihren Patienten am besten zu einem tragfähigen Ergebnis kommen. Nachteile, potenzielle Komplikationen und mögliche Risiken kommen in den neuen Leitlinien genauso zur Sprache wie Erkenntnisse, die den aktuellen Fortschritt in unserem Fach widerspiegeln.