„Wir knicken vor Corona nicht ein“

Die Macher der DGI-Fortbildung setzen auf Kreativität und Innovation

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Schlüsselwörter: Corona Curriculum DGI-Fortbildung Implantologie

Für das Team der Fortbildung um Dr. Christian Hammächer (Aachen) und Dr. Norbert Grosse (Wiesbaden) war 2020 ein Jahr der Herausforderungen. Neben Dauerbrennern hatten die Macher der Fortbildung mit 18 Kursen viele neue Themen und Referenten auf die Agenda gesetzt. Eine speziell zertifizierte neue Compact-Serie war dem Thema „Ästhetik in der Implantologie“ gewidmet, ein DGI-Special sollte relevante Themen des Fachs beleuchten. Hinzu kamen Angebote für die Zahntechnik und die Assistenz – und dann kam ein Virus und wirbelte binnen kurzer Zeit erst einmal alles gründlich durcheinander.

Umschalten in den Innovationsmodus. Etliche Kurse wurden verschoben oder sogar abgesagt, doch schnell schaltete das Team in den Innovationsmodus. Der DGI-Pastpräsident Prof. Dr. Frank Schwarz (Frankfurt/Main) gewann den Dekan der School of Stomatology der Universität von Wuhan in China für ein Webinar am 25. März. Mehr als 9000 Teilnehmer belegten den großen Informationsbedarf in der Zahnärzteschaft zu diesem Thema.

Trotz Lockdown blieben angemeldete Teilnehmerinnen und Teilnehmer beispielsweise in der Compact-Serie Ästhetik bei der Stange. Nur das erste Modul im März musste auf den September verschoben werden. Im zweiten Modul nach der Sommerpause demonstrierte Prof. Dr. Michael Stimmelmayr im oberpfälzischen Cham, dass Fortbildung selbst mit Hands-on unter Pandemie-Bedingungen möglich ist. Auch die nachfolgenden Module gingen reibungslos über die Bühne, und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erteilten Referenten und Orga-Team Bestnoten in ihren Bewertungen.

Darum wird es auch im kommenden Jahr ein Dacapo dieser Serie geben. „Mit vier Modulen ist dieses Format eine Art ,Mini-Curriculum‘ in einem Teilgebiet der Implantologie, das bei Kolleginnen und Kollegen sehr gut ankommt“, sagt Dr. Hammächer. „Man kann die eigenen Fachkenntnisse in einem Teilgebiet unseres Fachs mit einem überschaubaren zeitlichen Aufwand vertiefen.“

Ästhetik im Fokus. Dass sich der Fokus bei vielen implantologisch tätigen Kolleginnen und Kollegen in Richtung Ästhetik verschiebt, wundert Dr. Grosse nicht. „Viele Standards im Fach sind gesetzt und etabliert, aber eine Therapie in der ästhetischen Zone ist und bleibt eine große Herausforderung.“ „Man muss eine Vielzahl von Lösungsmöglichkeiten und Konzepten überblicken und kennen, um dann im Einzelfall einem Patienten oder einer Patientin das beste Konzept empfehlen zu können“, betont Dr. Hammächer. Hinzukommen die Schnittstellen zu anderen Bereichen, etwa Parodontologie und Prothetik, die bei Implantatversorgungen im Frontzahnbereich eine besondere Rolle spielen. Nicht zuletzt erfordere eine Implantattherapie in diesem Bereich, so der Fortbildungsreferent, besondere Kenntnisse auf dem Gebiet des Weichgewebemanagements. Dr. Hammächer: „Darum war es uns wichtig, diese Serie zu entwickeln und den Teilnehmern die Möglichkeit zu geben, ihre Qualifikation durch ein Zertifikat auch den Patienten zu vermitteln.“

Aufgrund dieses erfolgreichen Starts findet sich darum 2021 eine weitere Compact-Serie im Programm. Das Thema: CAD/CAM.

CAD/CAM kompakt. Dass es dazu eine Vielzahl von Fortbildungsangeboten gibt, schreckt das Team der Fortbildung nicht. In dieser Serie zieht sich ein roter Faden durch alle vier Module. Digitale Konzepte werden umfassend für alle Abschnitte der Behandlung und verschiedene Indikationen präsentiert – angefangen von den Grundlagen über die Themen „festsitzende Versorgungen im digitalen Workflow“, den „sinnvollen Einsatz digitaler Strategien bei der Versorgung des stark reduzierten Restgebisses und des zahnlosen Kiefers“ bis zur „Chairside-Erstellung verschraubter Einzelkronen auf Implantaten“. „Alle Inhalte werden so präsentiert, dass sie in der Praxis umsetzbar sind“, betont Dr. Hammächer. „Unser Ziel ist es, dass die Teilnehmer der Serie Schritt für Schritt erfahren, wie sie den Weg in die digitale Zukunft sicher gehen und digitale Prozesse in ihre Praxis implementieren können.“

„Wir fahren auf Sicht weiter, aber wir fahren.“ Natürlich wird die DGI im kommenden Jahr auch ein- oder zweitägige Fortbildungskurse anbieten – und dabei die Rahmenbedingungen der Pandemie berücksichtigen, die mit dem Jahreswechsel nicht verschwinden. Angesagt ist also weiterhin ein „Fahren auf Sicht“. „Nötig sind individuelle Konzepte und Entscheidungen für jeden Kurs, angepasst an die jeweiligen behördlichen Vorgaben sowie die fachlichen Erfordernisse“, betont Dr. Grosse. „Wir werden ganz individuell reagieren und das gesamte Spektrum der Möglichkeiten nutzen: Online, Hybrid, Präsenzkurs. Denn ein Shutdown der Fortbildung kann natürlich nicht die Lösung sein.“

„Ebenso gilt es, immer wieder auch nach neuen Wegen suchen“, sagt Dr. Hammächer. „Wir überlegen uns beispielsweise, ob es möglich ist, auch praktische Übungen im Rahmen von Online-Kursen zu Hause zu integrieren.“ Entscheidend wichtig ist dabei vor allem auch das individuelle Engagement der Referenten, um interessante Konzepte und innovative Lösungen auf die Schiene zu setzen, hier sind sich die beiden Fortbildungsexperten absolut einig. Die Lernkurve wird weiterhin steil bleiben. „Aber entscheidend ist“, betont Dr. Hammächer, „dass die Fortbildung der DGI läuft”.

„Nötig sind im Jahr 2021 individuelle Konzepte und Entscheidungen für jeden Kurs, angepasst an die jeweiligen behördlichen Vorgaben sowie unsere fachlichen Erfordernisse. Denn ein Shutdown der Fortbildung ist keine Lösung.“

 

„Entscheidend wichtig ist das individuelle Engagement der Referenten, um innovative Konzepte auf die Schiene zu setzen. Unsere Lernkurve wird steil bleiben, aber die Fortbildung der DGI wird erfolgreich weiterlaufen.“


(Stand: 01.12.2020)

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